Im 16. Jht., urkundlich vermerkt, war es sehr verbreitet. Es hat sich besonders in den Niederlanden, Belgien und Deutschland als Brauch eingebürgert. Damals begann man vor Weihnachten bis zum 6. Jänner mit dem Sternsingen.
Schulmeister und Schüler zogen mit einem Stern von Haus zu Haus, um Lieder vorzutragen. Die Sternsinger erzählten von der Geburt Christi, der Anbetung in Bethlehem und von Herodes und seinem Ende. Anschließend baten sie um Gaben wie Kuchen, Nüsse oder Geld. Verkleidete Männer oder Knaben zogen als Dreikönige oder auch als Gefolgsleute eines voraus getragenen großen Sterns von Haus zu Haus. Sie trugen weiße Hemden, waren als Könige verkleidet oder hatten ortsabhängig bestimmte Kostüme an.
Dieser zuerst sehr ernsthaft geübte Brauch drohte streckenweise ins komische umzuschlagen. So wurden im 18. Jht. oft Schelmenlieder in Psalmenform vorgetragen. Gegen Ende des 19. Jht. kam das Sternsingen nahezu in Vergessenheit. Kurzzeitig war das Sternsingen ausgestorben!
Erst Schlesienflüchtlinge brachten diesen Brauch nach Deutschland und Österreich wieder mit. 1955 in Österreich wieder eingeführt, um 1958 wollte man in Deutschland den Missionsgedanken fördern und beschloss ebenfalls, die Wiedereinführung des Sternsingens!
Heute ist das Sternsingen kurz vor und am 6. Jänner im deutschsprachigen Raum allerorts üblich, verbunden mit der Segnung der Wohnung (Haus). Rekrutiert dazu werden freiwillige Ministranten, die eingekleidet und feierlich ausgesandt werden. Die so gesammelten Spenden werden jedes Jahr einem anderen kirchlichen Missionswerk zur Verfügung gestellt.
C+M+B
Um 1500 wurde im deutschsprachigen Raum berichtet, dass man ein Kreuz auf die Türen malte. Daraus entwickelten sich der Haussegen „C+M+B+Jahr, zB 2015“ – was oberhalb der Türe mit Kreide geschrieben dann so aussehen mag:
20 * C + M + B * 15
„Christus mansionem benedicat“, bedeutet:
„Christus segne jenes Haus“
Der Volksmund benennt sie fälschlicher Weise auch als Anfangbuchstaben der drei heiligen Könige (Caspar – persisch – Schatzbewahrer, Melchior – hebräisch – Mein König ist Licht, Balthasar – babylonisch Gott schütz das Leben).
Dadurch liegt auf dem Haus ein Segen, welcher das Böse abhalten soll. Schon aus dem christl. Altertum sind zahlreiche Anwendungsformen dieser Buchstabengruppe als Schutzformel überliefert, so auch zur Abwendung der verschiedensten Krankheiten vom Kinderfieber bis zur Altersgicht.
In kath. Gegenden besonders in Süddeutschlands, Österreichs und Schweiz, wird mit Kreide an den oberen Türrahmen der Haussegen geschrieben und das Haus mit Weihrauch gesegnet.
Quelle: https://www.kirchenweb.at/